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                Date: 1999-11-21
                 
                 
                CH: 100 Mio Fraenkli fuer ECHELON
                
                 
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      [Ganz offensichtlich ist auch dieses ein Dual-Use-Projekt mit  
"Content Syndication" zwischen den Geheimdiensten und  
der Polizei]  
 
Die ersten Millionen hat das Parlament blind bewilligt. Doch  
jetzt haben Kritiker das teure Aushorchprojekt des  
Nachrichtendienstes entdeckt.  
 
Die Sache schien bereits gelaufen, als die Öffentlichkeit am  
1. Februar erstmals von der "Nachrichtenbeschaffung mittels  
Elektronischer Aufklärung" erfuhr. Der Bundesrat habe dem  
entsprechenden Auftrag "zugestimmt und die  
entsprechenden Mittel bewilligt", teilte das Departement für  
Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) damals  
mit.  
 
Acht Monate später sollte der Bundesrat den Eindruck, dass  
das Hightech-Projekt längst beschlossene Sache ist, noch  
verstärken: "Der erste operationelle Betrieb ist Mitte 2000  
geplant",  
 
... 
Was für Anlagen gemeint sind, hatte das VBS im Februar  
kurz bekannt geben müssen, um einer drohenden  
Indiskretion durch involvierte Gemeindebehörden  
zuvorzukommen. In der bestehenden Satellitenbodenstation  
der Swisscom in Lenk sollten zwei Parabolspiegel von 18  
Meter Durchmesser gepachtet werden. Sieben kleinere  
Empfangsantennen mit vier bis dreizehn Meter Durchmesser  
würden bei einer militärischen Anlage bei Heimenschwand  
aufgestellt. Hinzu kommt - wie später durchsickerte - ein  
neues Mehrzweckgebäude mit 40 zusätzlichen  
Arbeitsplätzen für den Betrieb in Zimmerwald.  
 
Den Zweck dieser Anlagen umschrieb das VBS damals  
ziemlich abstrakt: "Elektromagnetische Ausstrahlungen von  
ausschliesslich ausländischen  
Telekommunikationssystemen" sollten erfasst und  
ausgewertet werden, um sicherheitspolitisch bedeutsame  
Informationen zu gewinnen. 
.. 
Im Klartext kann dies nur heissen, dass auch die dafür  
zuständige Bundespolizei mit Informationen beliefert werden  
soll. Und zwar mit Angaben, die aus der systematischen  
Durchforstung des internationalen Mobiltelefon-, E-Mail- und  
Datenverkehrs via Satellit gewonnen werden. 
.. 
Hätte das VBS das Vorhaben derart plastisch geschildert,  
wäre das Aufsehen wohl gross gewesen. Auf Grund seiner  
bloss rudimentären Information blieb das Echo jedoch  
bescheiden 
.. 
Als im August in einer bundesrätlichen Baubotschaft ans  
Parlament ein Nebensatz über ein rätselhaftes Projekt  
namens "Satos 3" auftauchte, blieben die zuständigen VBS- 
Beamten zugeknöpft. Unter Berufung auf die  
Geheimhaltungspflicht gaben sie nicht einmal Auskunft über  
die Höhe des Einzelkredites, der für "Umbauarbeiten an zwei  
Standorten für permanente Einsatzzentralen" beantragt  
worden war. 
... 
Mittlerweile haben aufmerksame Parlamentarier aber  
herausbekommen, dass die Umbaukosten für die  
Einsatzzentralen in Heimenschwand und Zimmerwald auf  
mindestens 13,85 Millionen Franken veranschlagt sind. Um  
unter der heiklen, weil mehr Transparenz erheischenden 10- 
Millionen-Grenze zu bleiben, ist der Kreditbedarf dem  
Parlament offenbar aufgeteilt und etappiert unterbreitet  
worden. Doch damit nicht genug. Einen zweistelligen  
Millionen-Betrag hat das Parlament für das Abhörprojekt  
bereits bewilligt, ohne es zu merken. Das geschah im  
Rahmen von Sammelkrediten, deren Verwendungszweck nur  
gegenüber den Finanzkommissionen offen gelegt wird. Der  
Präsident der nationalrätlichen Kommission, der Zürcher  
SVP-Nationalrat Walter Frey, beziffert die bereits bewilligten  
Verpflichtungskredite auf 20 Millionen Franken. Nach anderen  
Quellen hat das Parlament 15 Millionen bereits genehmigt  
und 60 bis 70 Millionen noch vor sich.  
 
.. 
Laut Kommissionspräsident Frey wird das ganze  
Abhorchprojekt im Endeffekt sogar gegen 100 Millionen  
Franken kosten. 
.. 
 
Zur eingangs erwähnten Interpellation hat der Bundesrat  
erstmals eingeräumt, dass die geplanten Horchstationen  
technisch auch Zugriff auf Kommunikationsflüsse haben, die  
"aus der Schweiz" via Satellit ins Ausland gehen. Damit  
gewinnt die Frage an Brisanz, wie sich das Projekt "Satos 3"  
mit den äusserst restriktiven Regelungen für  
Telefonabhörungen verträgt: Der Bundespolizei ist das  
präventive Aushorchen des Fernmeldeverkehrs zu  
Staatsschutzzwecken grundsätzlich verboten. 
... 
 
Full Story 
http://www.tages-anzeiger.ch/991120/269346.HTM
                   
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relayed by Ratko Veprek   
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edited by  
published on: 1999-11-21 
comments to office@quintessenz.at
                   
                  
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