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                Date: 2002-03-15
                 
                 
                AU: Kuriose Internet-Zensur
                
                 
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      Wirtschaftsblatt, Österreichs Business Daily, hat das Thema einer der  
letzten q/depeschen aufgegriffen. Der Artikel wurde von Austria nach  
Australia weitergeleitet - derlei geschieht im übrigen nicht zum erstenmal.  
1998 koordinierten Electronic Frontiers Australia und quintessenz Austria  
zusammen die weltweite - und letzlich höchst erfolgreiche - icrypto Campaign  
gegen Krypto-Exportkontrollen [Wassenaar]. 
 
http://www.wirtschaftsblatt.at/cgi-bin/page.pl?id=164572
                   
 
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[...]   
1999 war in Australien das Zensurgesetz "Broadcasting Services  
Amendment Bill" verabschiedet worden, das trotz des offensichtlichen  
Fernseh-Bezugs im Namen auch die angeblichen Auswüchse des Internet  
regeln wollte. So war unter anderem von "Sendeschluss" und bestimmten  
Programmen im Web, die nur für Erwachsene geeignet sind, die Rede.  
 
Provider müssen demnach obszönes oder Gewalt verherrlichendes Material  
von ihren Servern entfernen. Der Aufruhr war gross, es kam zu  
Demonstrationen in australischen Städten, die unter dem Motto "Australia -  
Global Village Idiot" standen. Electronic Frontiers Australia, eine  
Organisation zum Schutz der Redefreiheit im Netz, sah das Gesetz als  
Einschränkung der Medienfreiheit.  
 
Es wird schärfer... 
 
Nun könnte die Internet-Zensur sogar noch ausgeweitet werden. Die Provinz  
New South Wales (NSW) will mit einer "Classification Enforcement  
Amendment Bill" die bundesweiten Gesetze verschärfen. So soll verboten  
werden, dass für Minderjährige ungeeignetes Material diesen zugänglich  
gemacht wird - in der Praxis würde das bedeuten, dass anstössiges Material  
kaum online gestellt werden kann. Denn wer kann schon garantieren, dass  
nur Erwachsene darauf zugreifen?  
 
Internet-Experten befürchten, dass das geplante Gesetz nur den Anbietern  
kommerzieller Seiten in die Hände spielt. Dazu kommt, dass die  
Meinungsfreiheit stark eingeschränkt wird, so dürften auch Chatrooms und  
Mails unter die neuen Gesetze fallen. Ein böses Wort gemailt und schon  
kommt die Polizei.....  
 
Das Vorbild Australien? 
 
Auch was das Thema Kunst im Internet betrifft, könnten verschärfte  
Zensurgesetze zu wahren Orwell´schen Zuständen in Australien führen.  
 
Das (schlechte) Vorbild Australien könnte aber auch die Regierungen anderer  
Staaten dazu veranlassen, über Internet-Zensur nochmals nachzudenken.  
Vorhaben und krause Ideen in diese Richtung gibt es ja schon genug. Vielen  
ist das "chaotische" Internet einfach zu wenig kontrollierbar.... 
 
http://www.wirtschaftsblatt.at/cgi-bin/page.pl?id=164572
                   
 
 
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edited by Harkank 
published on: 2002-03-15 
comments to office@quintessenz.at
                   
                  
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