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                Date: 2001-03-26
                 
                 
                Die ETSI Dossiers
                
                 
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      q/depesche  01.3.26/2 
 
Die ETSI-Dossiers 
 
[Die ETSI Dossiers sind heute, Montag, parallel in der c't,  
Telepolis und FutureZone erschienen und werden laufend  
fortgeschrieben.]    
 
Erich Moechel 26.03.2001  
 
Europäische Schnittstellen zur Überwachung sämtlicher  
digitaler Netze  
 
Ein internationaler Verbund von Polizeibehörden und  
Geheimdiensten entwickelt einen weltweiten Standard zum  
Abhören digitaler Netze. Hand in Hand mit der Industrie legen  
die Gremien, die ihre Tätigkeit immer mit dem Etikett "lawful"  
schmücken, die Technik der Abhörschnittstellen fest - am  
EU-Parlament vorbei. Von Anfang an arbeiteten hier US- 
Behörden mit den EU-Ländern zusammen.  
 
Der Masterplan der Nachrichtendienste  
 
Das aus der Nachkriegszeit stammende ECHELON-Konzept,  
analoge Informationen während ihrer drahtlosen und  
unverschlüsselten Übertragung auf Richtfunkstrecken oder  
von Satelliten abzufangen, erwies sich angesichts des  
Aufkommens digitaler Protokolle in der Telefonie Anfang der  
Neunziger Jahre als wenig zukunftssicher ( Inside Echelon).  
 
Für die anderen, weit weniger öffentlich bekannten Praktiken  
der Dienste, Telefonkabel durch einfache Induktion von außen  
anzuzapfen, galt im Wesentlichen dasselbe.  
 
Die Dienste befürchteten, dass die Digitalisierung den Abhör- 
Zugriff auf Sprach-, Telex-, und Faxkommunikation  
entscheidend erschweren würde. Jeder Angriff von außen auf  
die Netze würde nicht zuletzt durch den möglichen Einsatz  
von Verschlüsselungsmethoden durch die Netzbetreiber mit  
hohem Aufwand verbunden oder überhaupt unmöglich sein.  
Innerhalb desselben Netzes stehen die Daten jedoch  
problemlos zur Verfügung - wenn man den Betreiber dazu  
bringt, standardisierte Schnittstellen für die Überwacher  
einzubauen.  
 
Von Beginn waren das FBI und unterschiedliche europäische  
Polizeibehörden auf EU-und nationalen Ebenen daher in  
vorderster Linie involviert, um den Plänen einen  
rechtstaatlichen Anstrich zu geben. Die Exekutive musste  
dazu nicht lang gebeten werden, da ohnehin großes  
Interesse bestand, zum Abhören des  
Telekommunikationsverkehrs nicht mehr Beamte zum  
Netzbetreiber entsenden zu müssen, sondern per  
Fernsteuerung agieren zu können.  
 
Dass ein derartiges Vorhaben angesichts der  
fortschreitenden Globalisierung der Telekommunikation nur  
weltweit funktionieren konnte, war ebenso klar, wie seine  
Finanzierung. Die Kosten für den Aufbau dieses  
Überwachungssystems würden weder aus Polizei- noch aus  
Militärbudgets gedeckt werden können: als Zahlmeister  
hatten die Behörden die Telekomindustrie vorgesehen.  
 
Die Arbeitsgruppe "Lawful Interception"  
 
Die rund 30 Mann, die auf dem 26. Treffen der Arbeitsgruppe  
"Lawful Interception" (SEC LI) des European Telecom  
Standards Institute ( ETSI) Ende Februar teilnahmen, können  
sich über Arbeitsmangel nicht beklagen. Es ist ihre Aufgabe,  
Schnittstellen zur Überwachung sämtlicher digitaler Netze  
von ISDN über das Internet bis hin zu UMTS zu entwerfen. Zu  
diesem Zweck wird ein Meta-Standard namens ETSI ES 201  
671  laufend erweitert und entlang der technologischen  
Entwicklung fortgeschrieben. Auf ES 201 671 basieren  
sowohl die deutsche  als auch die österreichische  
Verordnung zur Überwachung des Telekom-Verkehrs, die  
beide jüngst neu aufgelegt worden sind. 
 
Viel mehr davon 
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/enfo/7220/1.html
                   
 
Volltext in der heute erschienenen c't 
 
 
 
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edited by Harkank 
published on: 2001-03-26 
comments to office@quintessenz.at
                   
                  
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